über setzen
Platform aus Holz, Fahrradschläuchen, Frischhaltefolie, Silikon, 600x900x50 cm

Der Mensch am Strand steht am Rand seiner bekannten Welt. Seit jeher hat er diese Grenze überschritten, den Wasserweg als Möglichkeit zwischen Entwicklung und Selbstüberschätzung gewählt. Der Schiffbruch, das inhärente Risiko dieses Unterfangens, zerfetzt das Schiff mitsamt seiner hierarchischen Gesellschaftsordnung. Das Floß entsteht aus den Überresten – eine Zusammensetzung der Fragmente, die List nach dem Scheitern, eine neue Betrachtungsweise nach dem Sturm. Auf dieser schwimmenden Daseinsmetapher werden materielle, soziale und innere Gefüge neu verhandelt.
Ein Floß aus recycelten Materialien zu bauen, dass alle 26 Jugendlichen trägt - diesem Unterfangen stellt sich die achte Klasse der Kurt-Schwitters-Schule in Berlin im Rahmen eines Unterrichtsprojekts. Nach der Jungfernfahrt auf der Havel wird das Floß als Pausenhofskulptur installiert. Das Projekt gewann den zweiten Platz des bundesweiten Preises für Praktisches Lernen 2014.

















Der 54 Seiten umfassende Praktikumsbericht zu diesem Projekt wird handschriftlich verfasst und als Flaschenpost in einem Weinballon an die Dozentin, Dr. Christina Griebel geschickt. Sie schreibt über dieses Ereignis in ihrem Aufsatz Ungehorsame Vokabeln:
















In: Christina Griebel: Die Zukunft erinnern. Essay als Methode, München 2024, S. 61-76.
© Charlotte Pohle • 2026