Nach Vaterfigur (Anfang) verschmolz die Idee des beschützenden Vaters mit dem Motiv der Beine zu einer Animusfigur, die die strukturierenden und haltgebenden Aspekte der Psyche verkörpert. Die Beine symbolisieren den Platz in der Welt, den Standpunkt und die Schritte, die zu gehen sind. Bein ist etymologisch gleichbedeutend mit Knochen und Skelett, das Gebein. Das wohl älteste keramische Brennverfahren, der Grubenbrand, bei dem die Keramik in einem Erdloch gebrannt wird, dient hier als intime und rituelle Inszenierung einer Bestattung und eines verspäteten Abschiedsprozesses: Als Achtjährige hatte ich keine Gelegenheit mich von meinem Vater, der an einer schweren Krankheit gestorben ist, zu verabschieden.

Das lebensgroße Bein lege ich also in die Grube; symbolisch übergebe ich meinen Vater, der zeitlebens Gärtner gewesen ist, der Erde und den Flammen.

In einer dreijährigen Auseinandersetzung mit der Rolle des Vaters, Autoritäten und Abhängigkeiten entwickeln sich die Beine zu einer Reihe eigenständigen Skulpturen.